Alfred Stief

© Foto: Hendrik Lietmann

Alfred Stief wurde 1952 in Recklinghausen geboren. Dort arbeitete er bis 1989 als Bauarbeiter.

Alfred Stief lebte von 1990 bis 2009 in verschiedenen Einrichtungen des Maßregelvollzuges. Sein tragischer Lebenslauf und die - zu Unrecht - jahrzehntelange Unterbringung im Maßregelvollzug zogen das Interesse der Medien (Presse 1 , Presse 2 ) auf sich.

Alfred Stief wohnt seit 2012 in Soest und besucht regelmäßig das Atelier der Kunst-Praxis.

Im Rahmen ihrer Arbeit als Künstlerin mit PatientInnen in der Westfälischen Klinik für Psychiatrie in Benninghausen lernte Susanne Lüftner Alfred Stief 1992 kennen. Seitdem schuf Alfred Stief ein höchst originelles Werk. Er häkelt aus Bindfäden, Wolle und Draht Bildteppiche und plastische Objekte: Tier-, Pflanzen- und Menschengestalten, Häuser, Fahrzeuge und Inseln. In "Gebrauchsgegenstände" wie Kannen, Becher, Hüte, Taschen, Schubkarren usw. arbeitet er gelegentlich Geld ein. Wie er erzählte, hatte er als Kind einer Tante beim Häkeln zugesehen. Stief entwickelte darin eine große Kunstfertigkeit, eine eigene Technik.

Stiefs Bildcollagen entstehen unter Verwendung von Draht, Wachs, Erde, Wolle und Haaren. Er malt mit Plakafarben detaillierte, verschlüsselte, biographisch motivierte Bilder. In mehrfachen Variationen hat er Märchenthemen gestaltet: Schneewittchen und die sieben Zwerge, Hans im Glück, Hänsel und Gretel. Oft sind die Malgründe aneinander geklebte Papier-, Pappe-, auch Folienfundstücke. Stief verwendet Zahlen und Schriftzüge sowohl als Gestaltungselemente, als auch als verschlüsselte Botschaften, Hilferufe, Beschwörungen und Warnungen.

Vor 1992 entstandene Werke sind nicht bekannt.

Werksauswahl

Zu den Bildern

Alle dargestellten Kunstwerke unterliegen dem Urheberrecht.

Einzelausstellungen

  • 2003 „Bindfadenobjekte“, Galerie Zander, Köln

Ausstellungsbeteiligungen

  • 1993 „Aus den Augen – aus dem Sinn“, Neu-Sankt-Thomäkirche, Soest
  • 1994 „Karl Burkhard, Andreas Duda, Ralf Grimm, Alfred Stief, med. Gustav Struck”, Galerie Lüftner, Kunst-Praxis, Soest-Müllingsen
  • 1995 „Ans Licht geholt“, Kunstpalast Düsseldorf
  • 1996 „Immer in mir – immer in das Meer“, NRW-Landesinstitut, Soest und Galerie Lüftner, Soest-Ampen
  • 1997 „Bilder aus der Kunst-Praxis“, Bürgerzentrum „Alter Schlachthof“, Soest
  • 1997 „6 Künstler der Kunst-Praxis“, Drüggelter Kunststückchen, Möhnesee
  • 1998 „Bilder aus der Kunst-Praxis“, Amtsgericht, Soest
  • 1999 “Karl Burkhard, Alfred Stief, med. Gustav Struck”, Galerie Survival Art, CCH, Hamburg
  • 1999 „Karl Burkhard, Alfred Stief, med. Gustav Struck u.a.”, Akademie der Bildenden Künste, Hamburg
  • 2000 „Outsider art Fair“, New York
  • 2001 “Mein Haus – mein Herz”, Kunsthaus Kannen Münster (Katalog)
  • 2003 „Outsider art fair“, New York
  • 2004 „Poupées“, Halle Saint Pierre, Paris (Katalog)
  • 2004 “Sammlung der Kunst-Praxis – Galerie Lüftner“, Kunst im Turm, Lippstadt
  • 2005 „Hand mit langem Arm“, Sammlung Prinzhorn, Heidelberg
  • 2009 „Parallelwelten - Leben und Werk, Retrospektive Susanne Lüftner,“ Galerie König, Münster
  • 2009 „Parallelwelten - Leben und Werk, Retrospektive Susanne Lüftner,“ Kunstmuseum Wilhelm Morgner-Haus, Soest
  • 2010 „Outdoor and Outside“, Ausstellung im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhrgebiet 2010 in der Kunsthalle Recklinghausen (Katalog)
  • 2012, 2013 2x2 Forum, Kunsthaus Kannen, Münster
  • Seit 2012 Dauerausstellung im „Museum Sammlung Susanne Lüftner – Outsider & Modern Art“ 59494 Soest, Paradieser Weg 15